Mittwoch, 2. Juli 2014

swiss cycling marathon 2014 - Gesamtüberblick

Ich beginne mit einem Gesamtüberblick über das Rennen und werde die einzelnen Teilabschnitte in späteren Berichten analysieren.
Die beiden wichtigsten Fragen bzw. Antworten gleich zu Beginn:

1. Ja ich bin die 718 Kilometer durchgefahren
2. Nein die Raam-Quali habe ich leider verpasst

Ich habe jetzt also ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich musste an diesem Radmarathon bis an die Grenzen der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit (und Leidensfähigkeit) gehen. Daher bin ich sehr Stolz darauf diese Rennen durchgezogen zu haben, auch wenn es mit einer Zeit von 32 Sunden und 9 Minuten nicht für die Quali gereicht hat.

Es gab zwei "Begrenzer", die mich daran gehindert haben die Qualizeit zu erreichen:

1. Magen
2. Stumpf

Nach circa 10 Stunden bekam ich Probleme mit der Ernährung bzw. mit meinem Magen. Es fühlte sich an als hätte er sich einmal um sich selbst gedreht. Als sich mein Magen später wieder etwas beruhigte begann der Stumpf zu schmerzen. Beides führte dazu, dass ich öfters Pausen einlegen musste. Ohne die vielen Pausen hätte ich die Zeit erreichen können, auf fast allen zwölf Teilabschnitten war ich von der reinen Fahrzeit her gesehen immer gut unterwegs. Einzig auf dem drittletzten Teilabschnitt habe ich durch die grossen Stumpfprobleme auch auf dem Rad richtig Zeit verloren.

Ganz hervorragend hat die Betreuung durch mein Begleitteam funktioniert. Sie haben mich immer wieder aufgemuntert und mich mit Nahrung vollgestopft. Falls es Bedenken gab ob wir das Ziel erreichen, wurden diese mir gegenüber nie gezeigt. Die Stimmung war auch in den schwierigsten Momenten des Rennens immer positiv. Ein ganz grosser Anteil am Durchkommen liegt somit bei dem ganzen Team.

Ich bin mir jetzt zu 100% sicher das man trotz Unterschenkelamputation auf absolut saubere Art und Weise die Qualifikation für das Race across America schaffen kann. Was es allerdings neben den selbstverständlichen Dingen, wie ein guter Trainingsstand oder ein gutes Team, noch braucht, ist die Tagesform. Es muss an diesem Tag einfach alles zu 100% passen. Der Aufwand, die Investitionen, der Einsatz, der Verzicht ist riesig und selbst wenn im Vorfeld alles passt muss dann am Tag X wiederum alles funktionieren.
Wie es weiter geht, steht im Moment in den Sternen. Ich nehme mir jetzt erst mal eine Auszeit und werde in den kommenden Wochen mal sehen was das Zahnrad im Kopf so mit mir vor hat.    

100 Meter vor dem Ziel...

Freitag, 13. Juni 2014

ARA Breisgau 600km Brevet

Gleich das Gute zuerst:

Neuer Streckenrekord:        625 Kilometer
Neuer Höhenmeterrekord:  6000 Höhenmeter

Als es soweit war, hatte ich ein grosses Stück Arbeit hinter mir. Aber immer der Reihe nach.

Bei jedem Event lernt man wieder dazu. So musste ich feststellen, dass es keine gute Idee ist am Freitag noch zu arbeiten, wenn am Samstag 600 Kilometer auf dem Programm stehen. Die ganzen Vorbereitungen wie Rad auf Vordermann bringen, Ernährung und Kleidung richten, alles im Auto verstauen und so weiter und so fort, fanden unter grösstem Zeitstress statt.
Samstags klingelte dann um 5 Uhr der Wecker, bleiben drei Stunden bis zum Start in Freiburg. Nadine hat mich dann dorthin gefahren und pünktlich um 8 Uhr war der Start des Brevets.
Ich werde die Strecke hier nicht weiter erklären, das hat bereits jemand vor mir gemacht. Dazu verweise ich direkt auf die Veranstalterhomepage.
Das erste Stück durch die Rheinebene ging es in einer grossen Gruppe recht zügig voran. Ein Clubkollege von "Pro cycling Aarau" war auch dabei, so beschlossen Raffaele und ich das Brevet gemeinsam zu fahren.
Die ersten rund 10 Stunden sind bei mir nie das grosse Problem. Dann wird es meist zäh, da es an den Brevets schwierig ist die verbrauchten Kalorien wieder nachzutanken. Es gibt keine festen Verpflegungsposten wie man das bei kürzeren Rennen gewohnt ist und Begleitfahrzeuge sind bei diesen Veranstaltungen strengstens verboten. So war es dieses mal vor allem in der Nacht in der ich doch teilweise grosse Schwierigkeiten hatte mich auf die Weiterfahrt einzustellen. Hinzu kamen, wahrscheinlich durch die hohen Temperaturen tagsüber und des daher starken Schwitzens, zu Druckstellen an meinem Stumpf. Nicht sonderlich tragisch aber doch schmerzhaft.
Als dann auch noch eine unglaubliche Müdigkeit dazukam musste dringend ein Break gemacht werden. An einem Checkpunkt in einem kleinen Dorf direkt beim Rathaus gab es eine kleine Mauer. Wunderbar für einen Powernap. Ich kann nicht genau sagen wie lange ich geschlafen habe aber ich schätze es waren ca.15 Minuten.
Hinterher fühlte ich mich wie ausgewechselt. Unglaublich was so ein kurzes Nickerchen bringen kann. Von da an war eigentlich klar, dass wenn mein Stumpf durchhält und nicht schlimmer wird(war schlimm genug...), das ich dann durchkomme.
So war es dann auch.

Donnerstag, 8. Mai 2014

ARA Breisgau 300km Brevet

Endlich geht es wieder los mit den "Wettkämpfen". Wie bereits letztes Jahr habe ich mich wieder zur Brevetserie bei der ARA Breisgau angemeldet. Ich habe das Wort Wettkämpfe bewusst in Anführungszeichen gesetzt, da es sich bei den Brevets nicht darum geht der schnellste zu sein. Beim Brevet geht es darum eine Strecke in einer gewissen Zeit zu meistern. Das Zeitlimit ist allerdings so hoch gewählt, dass dies kein Problem darstellen sollte.
Für mein Ziel Ende Juni die Raam-Quali zu schaffen erachte ich diese Brevetserie als optimale Vorbereitung. Die komplette Serie umfasst ein 200, ein 300, 400 und 600 Kilometer Brevet. Abweichend zur Raam-Quali ist hier das fahren in der Gruppe nicht nur erlaubt, sondern unter Brevetfahrern auch ausdrücklich gewünscht. Dafür sind Begleitfahrzeuge grundsätzlich verboten. Das 200 Kilometer Brevet habe ich verpasst, da ich zu diesem Zeitpunkt in einem Trainingslager auf Mallorca war. So war das 300 Kilometer Strecke meine erste grosse Herausforderung dieses Jahr.
Gestartet wurde dieses Jahr abweichend zum letzten mitten in Freiburg, genauer gesagt bei der Augustiner Gaststätte. Wenn man erst mal einen Parkplatz in der Nähe gefunden hat ist das gar kein schlechter Ort zum starten. Vom Beginn an waren wir eine Gruppe von ca. 8 Leuten, mal mehr, mal weniger. Besondere Freude hatte ich daran, dass es nach Freiburg über Münstertal und den Haldenhof in das kleine Wiesental ging. Da komme ich ja Ursprünglich her. Das hat richtig Spass gemacht. Später ging es über Bad Säckingen in die Schweiz. Dann nach Sissach und über den Bölchen (mal wieder), weiter nach Moutier und Delemont und später alles flach durch die Rheinebene zurück nach Freiburg.
300 Kilometer sind wir auch tatsächlich trocken geblieben. Das es aber effektiv 314Kilometer waren wurden wir am Ende doch noch richtig nass. Das Wetterleuchten hatte es schon länger angekündigt und kurz vor Freiburg war es dann so weit.
Meine Form knapp zwei Monate vor dem Saisonhöhepunkt war schon sehr passabel und zeigt das ich mich auf einem guten Weg befinde. Auch konnte ich gut sehen an welchen Punkten es weiteres Verbesserungspotential gibt, z.B. bei der Ernährung, welche auf längeren Strecken meist etwas schwierig sein kann.
Bereits diesen Samstag steht das 400 Kilometer Brevet an... 

Sonntag, 16. März 2014

Neue Rennmaschine - neues Glück

Das Gran Canaria Trainingslager ist bereits wieder eine Woche vorbei. Ich hatte zwei "gute Vorsätze" für dieses Trainingslager im Gepäck. Erstens wollte ich nicht wie sonst üblich zwei Kilo schwerer aus dem Trainingslager nach Hause kommen und zweitens wollte ich mich nicht total "abschiessen". Was auch schon vorgekommen sein soll. Dieses mal konnte ich allerdings diese beiden Vorsätze, einer mit Hilfe der eher durchschnittlichen Küche, gut umsetzen.
Das Training läuft recht vielversprechend. So konnte ich jetzt auch direkt nochmals eine recht intensive Trainingswoche anhängen. Zum Abschluss dieser Woche habe ich heute meine neue Rennmaschine (Velo oder Fahrrad klingt einfach zu harmlos...) eingeweiht. Natürlich habe ich dazu direkt den ersten von zwölf Abschnitten vom Radmarathon hergenommen. Dank gutem Rückenwind war ich knapp fünf Minuten schneller als im letzten Jahr unter Rennbedingungen.


Eigentlich wollte ich an dieser Stelle noch ein Bild hochladen aber das funktioniert im Moment nicht. Wird nachgereicht.


Jetzt folgen ein paar ruhigere Tage und am Freitag werde ich im Radlabor einen Laktattest machen. Dann werde ich schwarz auf weiss sehen ob ich bzw. wir mit dem Training auf dem richtigen Weg sind.



Mittwoch, 5. März 2014

2014

Neues Jahr - Neues Glück.
Nachdem es mit dem Radmarathon letztes Jahr nichts war, habe ich mir für dieses Jahr wieder vorgenommen den Radmarathon und gleichzeitig die Raam-Quali zu schaffen.
Letztes Jahr war ich genau zum Radmarathon nicht fit. Den genauen Grund dafür werde ich wohl nie erfahren, es war wohl eine Kombination aus mehreren Gründen. Einer war bestimmt auch auf falsches Training zurückzuführen.
Damit das dieses Jahr nicht so läuft, arbeite ich jetzt mit einem professionellen Trainer zusammen, welcher mir bereits seit November die Trainingspläne erstellt. Ich denke das ist der logische Schritt um ein falsches Training ausschliessen zu können.
Durch die Wintermonate habe ich kräftig Gewichte gestemmt und durch das gute Wetter konnte ich auch bereits frühzeitig gut in das Ausdauertraining starten. Auch die Rolle hat des öfteren das Vergnügen mit mir, ach wie ich diese Einheiten liebe...
Während ich die Zeilen schreibe, befinde ich mich gerade auf Gran Canaria im ersten von zwei Trainingslagern. Heute ist der Ruhetag, daher habe ich Zeit endlich mal wieder was einzutippen. Vier Tage mit längeren Einheiten mit viel zu vielen Höhenmetern liegen bereits hinter mir. Gran Canaria ist recht bergig und selbst wenn man flach fährt kann es passieren das man mit 15Kmh unterwegs ist obwohl 250 Watt auf der Kette liegen. Wind sei Dank...
Es folgen jetzt nochmals zwei Tage mit langen Einheiten, dann ist das erste Trainingslager schon wieder Geschichte. Anfang April folgt dann das zweite auf Mallorca, immer noch meine Lieblings-Veloinsel.