Mittwoch, 31. August 2011

3x Alpen (Teil 2)

Ächerlipass

Der Ächerlipass ist der erste Pass in der Wikipedia Liste der schweizer Alpenpässe. Das alleine ist schon Grund um ihn zu "erfahren" und ihn in der eigenen Liste der gefahrenen Pässe abzuhaken.

Der Ächerlipass liegt zwischen Dallenwil und Kerns und ist von Aarau aus erreichbar. Also habe ich die Tour bei pro cycling aarau ausgeschrieben und wir sind zu fünft gestartet.

Um nach Dallenwil zu kommen muss man erst mal quer durch Luzern fahren. Danach geht es ein Stück am Vierwaldstätter See entlang. Bis Dallenwil sind es knapp 80km und die sind recht flach.
Dann direkt in Dallenwil geht es los mit dem Pass. Eine schöne Strecke schlängelt sich nach oben.


Es war ordentlich heiss an diesem Tag. Das erste Stück war direkt in der Sonne. Zwischendrinn hat es zwar mal ein kurzes Waldstück aber da war es dann recht steil, so das man sich eigentlich nicht gross von der Hitze erholen konnte.



Der Pass ist fast Autofrei und ein wirklicher Geheimtip. Gute 1000 Höhenmeter, recht anspruchsvoll, fast kein Verkehr, was will man mehr?


Dies ist der Blick vom Gipfel, auf dem leider kein Pass-Schild steht. Der Pass liegt auf 1458 Meter über dem Meer.


Auf dem Rückweg haben wir dann bei Hergiswil eine Pause am See eingelegt und uns ein Stück Pfirsichkuchen gegönnt. 

Wie mir mittlerweile gemeldet wurde, ist der Ächerli nicht der erste Pass im Alphabet. Es gibt noch den Abländschen Pass, dieeser fehlt wohl in der Wikipedia Liste. Klarer Fall, es gibt noch viel zu tun...






Dienstag, 30. August 2011

3x Alpen (Teil 1)

An den letzten drei Wochenenden war ich jeweils ein Tag in den Alpen. Zwei mal wie sich das gehört zum radfahren und ein mal zum wandern.

Triftbrücke
Das Wandern ist ja eigentlich überhaupt nicht des Jürgens lust, aber als ich Bilder von der Triftbrücke gesehen habe, war klar das ich mir das vor Ort ansehen muss. Die Triftbrücke ist die längste und höchste Hängebrücke in Europa. Der Einstieg zu der Wanderung ist am Fusse des Sustenpasses. Mit der Triftbahn kann man die ersten Höhenmeter überbrücken, allerdings sollte man sich auf Wartezeiten einstellen, es gehen nur acht Leute in die Gondel. Wir mussten knapp eineinhalb Stunden warten, aber besser als hochlaufen allemal.


Obwohl man mit der Bahn ein paar Höhenmeter gemacht hat, muss man dann weiter immer tendenziell nach oben laufen. Die Strecke zur Brücke ist mit eineinhalb Stunden angegeben und stellenweise für mich recht anspruchsvoll.


 Ich denke Reinhold Messner hätte an dieser Stelle umgedreht aber ich wollte zu der Brücke also weiter.

 Ich und meine Freundinn Nadine brauchten dann knapp über zwei Stunden aber dann standen wir an der Brücke. Das hat sich wirklich gelohnt, 170 Meter lang und 100 Meter über dem Boden.


Von der Brücke aus sieht man den Triftgletscher, dieser ging vor Jahren noch bis zur Brücke vor und man konnte dieses Tal, welches sich jetzt ergeben hat, über den Gletscher überqueren. Also der ganze See war mal Gletscher. Alles weg! Für die Wanderer wurde dann diese Brücke errichtet.


Der Rückweg war dann noch schwieriger, durch das Bergablaufen. Mit dem linken Bein kann ich nicht Bremsen, so muss das rechte Bein die komplette Bremserei übernehmen. Zurück brauchten wir dann wieder gute zwei Stunden, insgesammt waren wir gute viereinhalb Stunden unterwegs und ich war froh das ich wieder mit der Bahn ins Tal fahren konnte.
Am Muskelkater, den ich dann gute zwei Tage hatte, konnte ich sehen, dass das Wandern ganz andere Muskeln als das Radfahren beansprucht...

Sonntag, 14. August 2011

Belchen hoch 3 (Teil 2)

Es ging nun also wie gesagt auf welligen Kilometern an Mulhouse vorbei dem Grand Ballon entgegen. Durch die unerwarteten Stops (Regen, Platten) wurde es langsam klar, dass wir sicher nicht früher als im letzten Jahr wieder in Krozingen sein werden. Trotzdem war die Stimmung in der Gruppe hervorragend und alle wollten auch unbedingt noch den dritten Belchen fahren.

In Uffholtz direkt am Anstieg zum Grand Ballon hatte Björn wieder eine Verpflegungspause vorbereitet. So ging es dann frisch gestärkt in den letzten grossen Berg des Tages. Mit über 1000 Höhenmetern kann sich dieser Berg auch wirklich als Berg bezeichnen.

Nach rund 220km nochmals in so einen Berg zu fahren ist schon nicht ganz einfach. Dieses Jahr fand ich doch relativ schnell eine gute Geschwindigkeit. Der Gipfel lag im Nebel und es war recht kalt dort oben. Die Verpflegungspause auf dem Gipfel fiel deshalb relativ kurz aus. Alle Klamotten anziehen welche trocken sind und das Licht montieren, es ist absehbar das es bald dunkel wird. Dann ging es in die Abfahrt und die lange Überfahrt wieder zurück nach Krozingen. Der andere Jürgen machte vorne im Feld das Tempo durch das lange flache Stück, letztes Jahr hat es dort das Feld weit auseinander gezogen da doch einige Leute unter starkem "Heimweh" litten, dieses Jahr allerdings funktionierte das wunderbar. Wir fuhren gemeinsam zurück.
In Krozingen wurden wir unter lautem Getöse im Kurpark empfangen.

Die zweite Austragung des Belchen hoch 3 empfand ich als sehr gelungen. Der Regen und die Kälte auf dem ersten Belchen konnte uns nicht stoppen. Die Streckenanpassungen haben alle gut funktioniert und die Strecke ist somit noch attraktiver geworden. Die Verpflegungen bzw. die Begleitung waren perfekt. Und vor allem die Stimmung in der Gruppe empfand ich als sehr gut.


Dienstag, 9. August 2011

Belchen hoch 3 (Teil 1)

Letzten Sonntag war mal wieder der "Belchen hoch 3" auf dem Programm, hier mein persönlicher Erlebnisbericht.

Um halb vier (!) macht der doofe Wecker den Lärm, wofür er vor knapp fünf Stunden programmiert wurde. Die Nacht ist zwar noch nicht zu Ende aber das Schlafen ist beendet. Kein Problem, kann ich doch heute mal wieder als Tourguide tätig sein. Die Idee zum Belchen hoch drei hatte ich nachdem ich zum ersten Mal auf dem schweizer Belchen war. Es war nämlich der letzte der drei grossen Belchen, auf den anderen war ich bereits. Nachdem 2009 bewiesen wurde, dass die drei Belchen an einem Tag "beradelt" werden können, wurde es ein Jahr später durch Eva und Björn Fünfgeld bzw. ihre Firma Hirsch-Sprung zu einer offiziellen Rundfahrt.

Um 5:30Uhr war es dann in Bad Krozingen soweit und der zweite (offizielle) Belchen hoch 3 wurde gestartet. Kurz vor dem Start hatte es bereits kurz geregnet aber zum Start hatte das Wetter nochmals kurz Rücksicht auf uns genommen. Allerdings eben nur kurz! Bereits kurz nach Staufen begann es wieder zu regnen. Im Münstertal hat es bereits richtig geschüttet. In der Hoffnung das es sich um ein kurzes Schlechtwetter-Intermezzo handeln könnte, suchten wir erstmal unter Häuserdächern und in einer Garage Unterschlupf. Es half alles nichts und nach 45Minuten haben wir beschlossen weiter zu fahren.


Den ersten Belchen erreichten wir dann klatschnass und leich unterkühlt. Da oben war es richtig unangenehm. Versüsst wurde dieser Zwischenhalt allerdings durch eine hervorragende Bewirtung durch den TUS Münstertal, von denen auch einige bei uns mitgefahren sind. Mit Zopf in allen Varianten, Tee, Kaffee und allem was man braucht wurden wir verwöhnt.
Es wollten nicht alle weiterfahren, aber der Grossteil der Truppe wollte weiter zum zweiten Belchen, in der Hoffnung das sich das Wetter verbessern würde. Trotz der Kälte und Nässe war ich erstaunt wie gut die Stimmung unter allen die weiter wollten, inklusive meiner eigenen, noch war. Nachdem Björn den ersten Reifen noch auf dem Belchen flicken musste und sich dadurch die Weiterfahrt weiter verzögerte, ging es weiter.
Auf der Abfahrt vom deutschen Belchen liess der Regen bereits nach und die Temperaturen wurden auch wieder erträglicher.
Mit dem Grenzübertritt in Rheinfelden wurde es dann interesannt. Die Strecke haben wir dieses Jahr Richtung schweizer Belchen geändert. Vor Sissach sind wir über den Flueberg gefahren. Das gab schon mal die ersten extra Höhenmeter. Leider war das Wetter noch nicht so toll, es hat zwar nichtmehr geregnet aber die Schönheit der Gegend kam nicht richtig zur Geltung. Als ich dieses Stück vor einer Woche abgefahren bin, hatte ich Sonnenschein und war begeistert von diesem Abschnitt.
Kurz vor dem Gipfel des zweiten Belchens gab es dann die fast schon obligatorische Spaghetti-Verpflegung. Ich musste hier oben an das letzte Jahr denken, da war ich an dieser Stelle schon sehr kaputt, konnte ich doch durch meinen Schlüsselbeinbruch damals nicht richtig trainieren. In diesem Jahr sah es hier bereits viel besser für mich aus.
Nach der Überquerung des zweiten Belchen ging es dann mit dem ständigen Begleiter "Gegenwind" weiter erst mal in Richtung Basel. Ein weiterer "Platten" unterbrach dann bei Kaiseraugst unsere Fahrt. Mein Hinterrad war platt. Super! Also neuer Schlauch rein. Erstmal den Reifen nach Dornen oder ähnlichem absuchen, nichts gefunden, also rein mit dem neuen Schlauch und weiter.
In Basel war die zweite Streckenänderung zum letzten Jahr. Ging es damals über Riehen nach Weil-Friedlingen, fuhren wir dieses Jahr direkt am Rhein entlang, mitten durch Basel. Für mich persönlich ein weiteres Highlight der diesjährigen Tour. Direkt unter den Rheinbrücken hindurch mit Blick auf die andere Seite mit Münster und Rathaus. Klasse!
An der Europabrücke in Weil-Friedlingen wurden wir von Björn wieder hervorragend verköstigt. Gestärkt mit Riegeln, Getränken und zu meiner grossen Freude mit Wassermelonen, ging es dann weiter über diese Brücke nach Frankreich und somit Richtung Grand Ballon.
Allerdings hatte ich bereits ca. 2km nach der Brücke bereits wieder einen "Platten". Jetzt hatte ich viel Glück, da ich Hochprofilfelgen fahre und ich ja bereits meinen Ersatzschlauch gebraucht hatte, war nicht sicher das jemand einen passenden Schlauch dabei hat. Ich war auch nicht sicher ob Björn im Begleitfahrzeug einen passenden Schlauch hat. Jedenfalls hatte ein anderer Fahrer tatsächlich einen Schlauch dabei, der gerade so gepasst hat. Den Grund für die beiden Platten hatte ich auch gefunden, ein kleiner Riss im Reifen, durch den der Schlauch gedrückt hat. Also improvisieren. Schlauch rein und nur leicht aufpumpen. Weiterfahren bis Björn mit einem neuen Reifen da ist. Reifen wechseln, Gruppe fährt weiter, Björn fährt mich wieder zur Gruppe und alle sind froh und es kann zusammen weitergehen.
Nachdem ich bis zur Grenze nach Frankreich weite Teile der Strecke vorne im Feld bzw. an der Spitze gefahren bin, war ich jetzt froh das Bianca und Jürgen (ja er heisst auch so) die beiden weiteren Tourguides diesen Part übernommen haben. So wollte ich mich hinten im Feld erstmal etwas erholen. Die Strecke durch Frankreich wurde dieses Jahr auch geändert, um Mulhouse zu umfahren. Dadurch gab es allerdings einige schmerzhafte Höhenmeter zu schlucken, die mir mit der Erholung einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.


Fortsetzung folgt...