Sonntag, 1. Mai 2011

1. Militärvelo-Ausfahrt

Als ich vor 4 Jahren, der Liebe wegen, in die Schweiz gezogen bin, war mir noch nicht bewusst, dass ich mich kurze Zeit später gleich nochmals "verlieben" sollte. Ich arbeitete die erste Zeit in Dulliken bei Olten und dort gibt es einen Armee-Shop, in dem alles mögliche von der schweizer Armee verkauft wird. Ein Arbeitskollege nahm mich mal mit dort hin und da habe ich "Sie" gesehen. OK ich muss gestehen, sie ist ein paar Jährchen älter als ich aber es war Liebe auf den ersten Blick.
Ein schweizer Militärvelo von 1962. Von 1905 bis 1993 wurden dieser Fahrräder mit nur kleinen Änderungen vom Militär genutzt. Kurz zu den Daten: 1 Gang, knapp 25kg, drei Bremsen. Die Bremsen muss ich noch genauer erklären. Am Vorderrad hat man eine Stempelbremse, dort drückt ein Bremsklotz direkt von oben auf den Reifen was zu grossem Lärm führt aber kaum verzögert. Am Hinterrad gibt es eine Trommelbremse und Rücktritt. Ein wahres Wunderwerk der Technik, trotzdem, alle drei Bremsen zusammen betätigt, verzögern ungefähr so wie bei meinem Rennrad nur die Hinterradbremse, und das ist ja bekanntlich die schwächere am Rennrad.

Bisher nutzte ich dieses Militärvelo fast nur dazu um Besorgungen in der Stadt zu erledigen. Damit das nicht so bleibt, habe ich mir gedacht, ich schreibe bei uns im Veloclub mal eine Militärvelo-Ausfahrt aus. Gesagt, getan. Was etwas schade war, es kam ausser mir nur einer, wir waren also nur zu zweit. Unserer guten Laune hat das allerdings nicht geschadet. Rolf hatte sich extra für heute noch ein Velo organisiert und so starteten wir von Aarau aus mit unseren Bolliden in Richtung Olten. Auf Wegen, die mir gänzlich unbekannt waren, mit dem Rennrad lässt es sich nicht gut auf Schotter fahren, ging es voran. In der Ebene rollen die Fahrräder hervorragend aber bergauf muss man ganz schön Druck geben. In Olten sind wir im "Isebähnli" eingekehrt.
 Wir hatten beide eine riesige Freude an der Tour, an den Velos und wie das bis jetzt gut ging. Dieses "Isebähnli" liegt direkt am Hauenstein, einer Passstrasse im Jura und es war Rolfs Idee da jetzt hoch zu fahren. OK dachte ich, dann mal hoch. Man muss sagen, dass die Hauenstein-Strasse nicht allzu steil ist, trotzdem ist das mit Militärvelos schon eine Herausforderung.


Mir wurde es da hoch ganz schön warm. Trotzdem ging es eigentlich recht gut.

Stoz wie "Bolle" haben wir dann die Passhöhe erreicht und die Abfahrt war dann einfach nur der Hammer. Wahnsinn wie diese alten Fahrräder laufen. Wieder über Olten ging es dann zurück nach Aarau, wo natürlich erst mal eingekehrt werden musste.


Eine wunderschöne Ausfahrt und mal etwas ganz anderes als mit dem Rennrad. Im nächsten Jahr am ersten Mai wird es die zweite Militärvelo-Ausfahrt geben und hoffentlich sind dann auch etwas mehr Leute dabei.

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